Aimée Schmelzer, wie war dein Start und womit hast du dich in den ersten zwei Monaten als Geschäftsführerin von Faszination Technik hauptsächlich beschäftigt?
In den ersten zwei Monaten meiner Tätigkeit als Geschäftsführerin von Faszination Technik habe ich mich intensiv mit der Analyse der bestehenden Initiativen und Programme beschäftigt. Mein Fokus lag darauf, bestehende Partnerschaften zu stärken und neue Kooperationen zu initiieren, die unsere Reichweite und Einfluss ausbauen. Zudem habe ich begonnen, unsere Kommunikationsstrategien zu überarbeiten, um unsere Zielgruppen effektiver anzusprechen und zu motivieren.
Du hast an Mission und Vision gearbeitet, wie sah das konkret aus und was kannst du uns bereits darüber berichten?
Gemeinsam mit unserem Präsidenten und dem Vorstand konzentrierte ich mich darauf, unsere Mission und Vision neu zu definieren, um den heutigen Anforderungen und Zukunftsaussichten gerecht zu werden. Unsere überarbeitete Mission legt einen starken Fokus auf das positive Image technischer Berufe und das Wecken von Begeisterung bei Jugendlichen und deren Umfeld. Die Vision, die wir verfolgen, strebt eine nachhaltige Sicherung der Fachkräfte in der Schweizer MEM- und Tech-Industrie an, indem wir national koordiniert, regional multipliziert und lokal verankert vorgehen. Wir planen, dies durch ein starkes Netzwerk und Partnerschaften, einheitliche Kommunikationsansätze sowie durch professionelle Messe- und Eventauftritte zu erreichen, ergänzt durch attraktive Promotions- und Beratungspakete.
Welche Ziele willst du mit Faszination Technik dieses Jahr und auf langfristiger Basis erreichen?
Kurzfristig zielen wir darauf ab, die Bekanntheit unserer Initiative zu steigern, Partner aus der Romandie in die Kampagne einzubinden, eine neue Website und natürlich unser Auftritt an den diesjährigen SwissSkills. Langfristig möchten wir die finanziellen Mittel unseres Vereins sichern und die Zahl der Lernenden in technischen Berufen signifikant erhöhen und damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Ein weiteres Ziel ist die Gleichstellung der Geschlechter in technischen Berufen zu fördern und Barrieren abzubauen, die Mädchen oft vom Einstieg in diese Berufsfelder abhalten.
Welches sind die grössten Herausforderungen, die du in Bezug auf die Nachwuchsförderung für die Tech-Industrie siehst?
Eine der grössten Herausforderungen ist das Überwinden des Stereotyps, dass technische Berufe «nur etwas für Jungen» seien. Zudem sehen wir eine Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten, die von der Industrie gefordert werden, und dem, was in traditionellen Bildungswegen vermittelt wird. Ein weiteres Hindernis ist die mangelnde Sichtbarkeit von technischen Berufen als attraktive und zukunftsorientierte Karriereoption.
Wie willst du diese angehen?
Um diese Herausforderungen anzugehen, sind die Berufsmessen, aber auch unsere Website und unsere Social-Media-Aktivitäten zentral. Hier gilt es eine Strategie zu entwickeln, die unsere Zielgruppe anspricht und diese für eine Berufsbildung in der Tech- Industrie begeistert. Besonders am Herzen liegen mir die jungen Frauen. Hier müssen wir auf jeden Fall noch aktiver werden.
Die Berufsmessen sind nach wie vor eine sehr wichtige Plattform, welche Präsenz planst du in diesem Bereich?
Berufsmessen bleiben ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Dieses Jahr starten wir in Fribourg, der als erster Kanton in der Romandie die Faszination Technik Kampagne umgesetzt hat. Wir konnten letzte Woche die meisten Akteure vor Ort treffen und Ihnen den Vorteil unserer Kampagne persönlich präsentieren. Weiter finden dieses Jahr die SwissSkills in Bern statt, wo Faszination Technik gleich mit zwei Auftritten präsent sein wird. Die Berufsmessen in der Deutschschweiz werden grösstenteils mit langjährigen Partnern wieder durchgeführt. Ich darf mit Stolz sagen, dass wer einmal mit uns als Partner eine Berufsmesse durchgeführt hat, dies immer wieder tut. Das ist eine gute Ausgangslage.
Inwiefern können Unternehmen der Tech-Industrie Faszination Technik unterstützen?
Unternehmen können Faszination Technik auf vielfältige Weise unterstützen, etwa durch Partnerschaften oder finanzielle Unterstützung unserer Kampagne. Wir planen zudem eine Auszeichnung für Ausbildungsbetriebe: «Ein Faszination Technik Ausbildungsbetrieb». Aber auch wir können Unternehmen auf vielfältige Arten unterstützen, in dem Sie unsere Kampagne für eigene Aktivitäten nutzen können.
Herzlichen Dank, Aimée Schmelzer, für diesen spannenden Einblick in deine wertvolle Arbeit.
Über Faszination Technik
Faszination Technik ist die Dachmarke der zwei Verbände Swissmem und Swissmechanic. Beide sind führende Arbeitgeberverbände in der MEM- und Tech-Branche. Faszination Technik repräsentiert die technischen Lehrberufe in den Bereichen Mechanik, Automation, Konstruktion und Informatik und begleitet angehende Lernende bei der Suche nach dem passenden Beruf.
Weitere Informationen: Faszination Technik