Am diesjährigen Swissmem Berufsbildungstag wurde das Thema Mobilität von verschiedenen Seiten und Blickwinkeln beleuchtet. Die zentralen Themen der Tagung waren: Kaufleute 2022, über Chancen und Hürden bei der Integration von Flüchtlingen, Bildung als Exportschlager, Rückschläge als Chance zur Veränderung, FutureMEM 2023, Neue Kompetenzen für Lehrpersonen und Ausbildner, Qualifizierung der Mitarbeiter für die Digitalisierung und Zukunft eines Unternehmens.
Doch was braucht es, um erfolgreiche Mobilitätsstrategien umzusetzen? Anhand vieler Praxis- Beispiele, zeigte der Berufsbildungstag 2019 eindrücklich auf, wie vielschichtig das Thema Mobilität sein kann. Insgesamt liessen sich rund 180 Gäste im TPC Zürich inspirieren und nahmen neue Ideen und Konzepte für den beruflichen und schulischen Alltag mit nach Hause.
Informationen Swissmem
In seinem einleitenden Kurzreferat ging Arthur Glättli, Leiter Swissmem Berufsbildung, auf aktuelle Trends und Entwicklungen in der Berufsbildung ein. Im Fokus stand der Grossevent «WorldSkills 2019» welcher dieses Jahr im russischen Kazan stattfand. Der Event war aus Verbandssicht ein grosser Erfolg. Gold, Bronze und ein Diplom: Dieser Erfolg stellt nicht nur dem dualen Berufsbildungssystem der Schweiz eine ausgezeichnete Note aus, sondern ist auch Ausdruck des hohen Engagements der Ausbildungsverantwortlichen der MEM- Branche.
Wie das Sprichwort sagt – «Nach den WorldSkills ist vor den WorldSkills». Unter diesem Aufhänger wurde anschliessend das neue Selektionsverfahren für die «WorldSkills Shanghai 2021» vorgestellt. Dabei nicht zu vergessen ist die neue Disziplin Industrie 4.0, die bereits nächstes Jahr an den SwissSkills erstmals erlebt werden kann.
«Kaufleute 2022»
Regula Züst, Projektleiterin von Swissmem Berufsbildung, referierte über die Zukunft der Kaufleute. Obwohl das Grossprojekt, welches unter der «Schirmherrschaft» der «SKKAB» geführt wird, noch mitten in der Reform-Phase steckt, konnte die Swissmem Berufsverantwortliche den Teilnehmenden einen optimalen Einblick in das Projekt gewähren. Es ging dabei um die Vision, die Phasen des Reformprozesses, das Qualifikationsproviel sowie die branchenspezifischen Kompetenzausprägungen. Das Referat wurde mit einem Überblick der noch anstehenden Arbeitspakete abgerundet.
*«SKKAB» = Schweizerische Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen
«Flüchtlingsstatus «F/B» – Eine Chance gegen den Fachkräftemangel!»
Dass es in Zeiten von «weltweiten Flüchtlingsströmen» wichtig ist, über die Zukunftsperspektiven dieser Menschen und eventuell zukünftigen MEM-Fachkräften zu sprechen, verdeutlichten die beiden Lernenden, Elias Rahimi aus Afghanistan und Khabat Rammo aus Syrien, im Talk mit ihrem Chef und Standortleiter von libs Heerbrugg. Sehr offen und fesselnd erzählten die beiden Lernenden von ihrer Flucht in die Schweiz, ihren Zukunftsabsichten und den doch sehr grossen, kulturellen Unterschieden zwischen ihrem Heimatland und ihrer neuen Heimat, der Schweiz. Es war förmlich zu spüren, dass die Teilnehmer von diesem Referat beeindruckt waren.
«Duale Bildung als Exportschlager – ist das möglich?»
Mit grossen Emotionen verbunden sprach der «Head Corporate Talent Management & Learning» der Georg Fischer AG in seinem 45-Minütigen Referat über den erfolgreichen Aufbau des dualen Bildungssystems in Bundesstaaten der USA. Lukas Schönwetter unterstrich die einmalige Chance, welche er damals von seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Bühler AG, erhalten hat. Durch seinen Auslandeinsatz in den USA, hat Lukas Schönwetter natürlich auch prägende Erfahrungen als «Expat» gemacht. Es war ihm wichtig, auch die entsprechenden Vorteile, aber auch Nachteile, einer solchen Unternehmung aufzuzeigen.
«Change ist eine Haltung – ergreife die Chancen!»
Der beliebte SFR Fussballexperte und ehemalige Nationalspieler Beni Huggel, begeisterte das Publikum durch seinen spontanen und souveränen Auftritt. Durch sein autobiografisch aufgebautes Referat zum Thema «Change», hat er uns einen sehr persönlichen Einblick in seine eigene Vergangenheit ermöglicht. Der gelernte Gärtner hat aus seinen bisherigen Lebenserfahrungen vier Learnings abgeleitet:
- Nur die Harten kommen in den Garten
- Step by Step
- Mit Mut raus aus der Komfortzone
- Wage zu scheitern, um neues zu erreichen
«FutureMEM 2023»
Qualifiziert für die Zukunft: Bereits 2018 lief die Initialisierungsphase des Grossprojekts FutureMEM 2023 in Kooperation mit Swissmechanics an. Arthur Glättli führte die Vision sowie die Projektziele zur Ausrichtung der «technischen Swissmem-Berufe» aus. Als Mitglied des Projektleitungsteams wusste er bestens über die geplanten Zuständigkeitsbereiche Bescheid. Im Bereich der Teilprojekte und Arbeitsgruppen befindet sich die Organisation noch im Aufbau. Geplant ist, dass erste Projektgruppen ihre Tätigkeit im Q1 2020 aufnehmen werden. Ziel ist es, dieses Grossprojekt im Q3 2023 mit dem Vertrieb neuer Lernmedien und 2025 bis 2027 mit den «ersten Lehrabgängern» abzuschliessen.
«Zukunft Ausbildung - Folgen der Digitalisierung»
Dominic Hassler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Digital Learning an der Pädagogische Hochschule Zürich, hinterfragte die zukünftige Arbeitswelt von Ausbildnern und Lehrpersonen. In seinem interaktiven Referat rückte er das Thema Automatisierung von Ausbildungstätigkeiten ins Zentrum und wies uns auf die damit verbundenen, wegfallenden, aber auch die zukünftigen Kompetenzen hin.
Zusammenfassend würde dies bedeuten:
- Digitale Werkzeuge verändern den Unterricht nicht per se, sie ermöglichen jedoch neue Methoden und Möglichkeiten
- Digitale Werkzeuge werden zu einer Kulturtechnik, wie das Lesen und Schreiben
«fit4future by SBB»
Mit rund 27'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört die SBB klar zu den grössten Arbeitgeberinnen der Schweiz. Die Kongressteilnehmer hatten die Gelegenheit zu erfahren, wie die SBB mit dem internen Projekt «fit4future by SBB» ihre Angestellten für die Digitalisierung und Zukunft qualifiziert. Dabei setzt die SBB auf eine vor Ort Begleitung, parallel aber auch auf die Unterstützung digitaler Trainingseinheiten. Anhand detaillierter Berufsfeldanalysen und zentralen Studien konnte die SBB wichtige Schlüsselkompetenzen für die Zukunft herauskristallisieren. Beispiele dafür sind: Kundenorientierung, Beratungskompetenz / Bahn- und Fachknowhow / Offenheit für Neues/ Veränderungsbereitschaft / Vernetztes, analytisches Denken / Innovation & konzeptionelle Fähigkeiten / etc.
Impressionen
Veranstaltungen und Bildungsangebote
Details Journée Swissmem 2025 Details Berufsbildungstag 2025